17. Mai 2023 | Gemeindeleben Leitung

Innerliche Stärke

Liebe Gemeinde, liebe Freunde und Gäste,

es sind verrückte Zeiten, in denen wir leben. Gefühlt jagt eine Hiobsbotschaft die nächste. Alles, was dir und mir lieb und teuer ist, ist auf einmal nicht mehr sicher: das Auto, die Wohnung oder Haus, das Ersparte, die Familie und sogar der Urlaub. Ganz zu schweigen von unserer Alterssicherung.

Regierungsbeschlüsse oder EU-Richtlinien bereiten zum Beispiel dem Verbrennermotor das Aus. Unsere Wohnungen und Häuser sollen zukünftig möglichst nur noch mit Strom geheizt werden. Funktionierende Fenster müssen bei der energetischen Sanierung ausgetauscht werden und Fassaden teuer gedämmt. Unser Erspartes wird in großen Happen von der Inflation aufgefressen. Nicht nur unsere eigenen vier Wände sind gefährdet, sogar die Familie in ihrer herkömmlichen Struktur ist überholt. Die Ehe, Familie und Geschlechter werden vollkommen neu definiert. Gottes Vorgaben spielen dabei keine Rolle mehr. Hinzu kommt ein gewaltiger Preisanstieg beim Kaufen von Lebensmitteln. Hat vor drei Jahren unser Familien-Wocheneinkauf noch im Schnitt etwa 100 Euro gekostet, bleibt die Kasse nun immer öfter erst bei 150 Euro und mehr stehen. Und auch teilweise beliebte Urlaubsziele werden wohl verschwinden. Italien will ganze Urlaubsregionen im Sommer für Touristen sperren lassen, wie zum Beispiel Sizilien.

Hinzu kommt die große Unsicherheit in der weltpolitischen Lage. Russland greift die Ukraine an. China provoziert Taiwan … und die Uneinigkeit in Europa und die zunehmende Amerika-Skepsis wird zur existenziellen Gefahr.

Doch wer steckt dahinter? Ist das alles nur antigöttliche Politik? In der Bibel steht eine hochinteressante Aussage (Hebr 12,26b-27): „Noch einmal will ich erschüttern nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel. …, auf dass bleibe, was nicht erschüttert wird.“ Mit anderen Worten Gott erschüttert unseren Besitz und Wohlstand, und damit die Statik unseres Lebens, weil die materiellen Güter letztlich nicht tragen. Er will uns besser verankern, uns auf ein tragfähiges, unerschütterliches Fundament stellen.

Statt über die Regierung und bestimmte Parteien zu schimpfen, sollten wir diese Zusammenhänge verstehen und auf Gottes Handeln die richtige Reaktion zeigen. Jesus blickte vor 2.000 Jahren in die Zukunft und sagte (Mt 24,35): „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“

Weil das Wort Gottes so grundlegend für unser Leben ist, wird es selbst auch – insbesondere seit der Aufklärung, also seit über 200 Jahren – angegriffen. Dabei hat die sogenannte historische-kritische Bibelauslegung ganze Arbeit geleistet.

Auch in freikirchlichen Reihen heißt es immer öfter, dass „Jesus die Mitte der Schrift ist“. Erst einmal klingt dies sehr „fromm“, gleichzeitig meint diese Aussage aber auch, dass bestimmte Abschnitte und Autoren der Bibel weniger ernstzunehmen sind, wie zum Beispiel das, was Paulus geschrieben hat. So richtig diese Aussage also ist, so gefährlich ist sie zugleich. Die „ganze Schrift“ ist Gottes Werk und inspiriert, so bekennt es Paulus in seinem letzten Brief in 2. Timotheus 3,16. Was wäre die Bibel ohne die 13 Paulusbriefe?

Gottes Wort ermutigt uns in die richtige Richtung (Mt 6,19-21): Häng dein Herz nicht an das, was Motten und Rost zerfressen können, oder was dir Menschen wegnehmen können. Sondern an Jesus selbst! Deshalb rücken immer mehr das Gebet und die real erlebte Gemeinschaft mit Gott und Jesus in den Fokus. Kümmern wir uns ernsthaft darum, wie wir uns innerlich stärken können. Wenn wir Jesus in und bei uns haben, können wir auch in schwierigen Zeiten voller Zuversicht gut leben.

Herzliche Grüße

Dietrich Ebeling

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